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August

2019

Predigt beim Augustinus-Fest 2019 von Pfr. Peter Lipski

Peter Lipski

Liebe Schwestern und Brüder,

Warum geht jemand in einen Orden, wird Mönch oder Nonne – und das in unserer Zeit? Ich habe mich das manchmal gefragt, wenn ich Menschen begegnet bin, die diesen Weg eingeschlagen haben. Eine Antwort, die in Romanen zu finden ist, lautet: Er/sie wollte der Welt entsagen,sich aus ihr zurückziehen, um Gott zu dienen. Ich finde das nicht besonders verständlich. In der Vorbereitung auf diese Predigt habe ich die Ordensregel gelesen, die Augustinus vor mehr als 1600 J. verfasste. Und darin habe ich eine Antwort gefunden, die für mich einleuchtend und überzeugend ist.

Augustinus beginnt seine Ordensregel mit dem Satz: „Vor allen Dingen, geliebteste Brüder, soll Gott geliebt werden, sodann der Nächste; denn das sind die Hauptgebote, die uns gegeben worden sind.“ (H. U.v. Balthasar (Hrsg.), Die großen Ordensregeln, Leipzig 1981, Seite 206). Und er fährt dann fort: „Das ist es, was wir euch im Kloster gebieten. Das erste Ziel eures gemeinschaftlichen Lebens ist, in Eintracht zusammenzuwohnen und ein Herz und eine Seele in Gott zu haben. (Ebd.)

Aus diesem Ziel („ein Herz und eine Seele in Gott zu haben“) kann Augustinus ein sehr klares und tiefes Verständnis des Mönchsseins ableiten: Mönche – so schreibt er sinngemäß an anderer Stelle – nennt man die, „die durch ihr einträchtiges Beisammensein gleichsam zum `monos`, das heißt zu einem einzigen Wesen wurden und nur ein Herz und eine Seele in Gott besitzen“ (Ebd. 194).

Man geht nicht in eine Ordensgemeinschaft, um sich von der Welt abzuschotten, sondern um gemeinsam eine neue, besondere Form der Existenz in Gott zu leben: Nur ein Herz und eine Seele in Gott besitzen – mehr braucht ein Mensch nicht. Das klingt wenig irdisch, wenig realistisch – eher schon himmlisch. Augustinus erkennt darin für sich persönlich den einzigen Weg, als Christ zu leben. Aus dem Bemühen, ein Herz und eine Seele in Gott zu haben, erwuchsen alle anderen Aussagen und Anforderungen seiner Regel. Niemand unter uns kennt sie besser als unsere Augustiner. Deshalb will ich (als ordensmäßiger Laie) an dieser Stelle auch aufhören, weiter davon zu reden.

Die Grundgedanken der augustinischen Regel: Gottes- und Nächstenliebe; das Bemühen vieler ein Herz und eine Seele in Gott zu haben – können wir als Auslegung oder Konkretisierung der Worte verstehen, die wir heute aus dem 1. Johannesbrief als Lesung hörten: In Jesus Christus, den Gott zu den Menschen sandte, hat er uns seine Liebe gezeigt, uns zuerst geliebt und uns Menschen zu einer Antwort der Liebe befähigt. Wer sich zu ihm bekennt, bleibt in Gott. Und im Anschluss an diese Gedanken hörten wir im 1. Johannesbrief:

Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen“ (V12). Das alles gipfelt in dem bekannten Wort: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (V16).

Ich finde, diese Worte können uns zugleich bescheiden und anspruchsvoll machen. Niemand hat Gott jemals gesehen – das erinnert uns an die Größe und Verborgenheit Gottes. Er ist unendlich mehr als wir fassen, ergründen oder verstehen können. Auch wenn gerade wir Christen sagen, Gott ist uns in Jesus Christus und seiner Botschaft ganz nahe gekommen: Gott bleibt doch der, den keiner von uns jemals gesehen hat. Er bleibt der, von dem wir das meiste nicht erkennen oder verstehen können. Er bleibt der, der uns unbekannt ist. Das sollte uns zurückhaltend in unserem Reden von Gott und bescheiden in unserem Glauben machen. In einem Radiointerview wurde in der vergangenen Woche ein Theologe zu dem Thema befragt, auf welche Weise die Religionen unserer Welt friedensfähig werden können.

Er verwendete dabei folgendes Bild: Stellen Sie sich vor, dass Gott so groß ist,wie ein Ozean. Jede Religion hat dann aus diesem gewaltigen Ozean nur einen Becher geschöpft. Das heißt das Wissen gläubiger Menschen um Gott, ihr Zugang zu ihm ist begrenzt. Gott aber ist unendlich viel größer. Aus dieser Einsicht kann Bescheidenheit in unseren Aussagen und Ansprüchen erwachsen – und dann auch die Möglichkeit zu Austausch, Dialog und Frieden.

Niemand hat Gott je gesehen – doch wenn wir uns untereinander lieben, bleibt Gott in uns (vgl. V12) Gottes Verborgenheit und Größe mahnt uns zur Bescheidenheit. Diese Worte reden aber auch von einem hohen Anspruch – von der Kraft eines gläubigen Lebens: Unsere Gesinnung und unser Handeln sind nicht wirkungs- und folgenlos. Die einzige Bibel, in der die Leute heute noch lesen, sind ihre Mitmenschen, heißt es ja manchmal. Die meisten Menschen studieren nicht die Quellen, die heiligen Bücher der Religionen und ihre Auslegungen. Vom Verhalten der Vertreter einer Glaubensrichtung schließt man auf ihren Inhalt, auf ihren Wahrheitsgehalt. Diesen Gedanken finden wir auch im 1. Johannesbrief. Er bezieht sich auf das Miteinander in einer christlichen Gemeinde, einer Gruppe mit gleichem Glauben und gleicher Gesinnung. Die Liebe, die hier gelebt wird, ist ein Gradmesser für die Nähe zu Gott, vielleicht sogar für die Gegenwart Gottes.

Wenn wir auf diesem Hintergrund auf uns selbst schauen, stellen sich Fragen: Wie gehen wir miteinander um? Wie reden und denken wir über andere? Wie handeln wir in Konfliktsituationen?

Von der Beantwortung dieser Fragen hängt die Überzeugungskraft, die Vitalität unseres Glaubens ab. Sein Herz für Ideale zu entflammen ist das eine – aber was wird aus ihnen, wenn derAlltag einkehrt, wenn das Leben mühevoll wird und konfliktreich? Lässt sich im Handeln meines Bruders, meiner Schwester auch dann noch ein Weg der Liebe erkennen, wenn es mir unverständlich oder gar falsch erscheint?

Du wechselst ja deine Religion, wie das Hemd.“ Diesen Satz sagte mir ein früherer Studienkollege kurz nachdem ich evangelisch geworden war. Die Kritik war deutlich. Er konnte nicht verstehen, was ich getan hatte. Meine Absicht, meinen in der katholischen Kirche begonnenen Dienst als verheirateter Mann und Familienvater in der evangelischen Kirche weiterzuführen, war für ihn ein falscher Weg. Ich versuchte, ihn zu einem anderen Blickwinkel zu bewegen: Konnte mein Weg nicht ein kleiner Beitrag zu einer Brücke zwischen den Konfessionen sein? Er ließ sich nicht überzeugen und die Bedrückung, die über dem Gespräch lag, konnten wir nicht auflösen. Mit Liebe zu Gott konnte er meine Entscheidung nicht mehr in Verbindung bringen. Vielleicht hätte mehr Zeit uns einem gegenseitigen Verständnis wieder näher gebracht. Damals haben wir sie uns nicht genommen.

Ökumene ist nicht einfach – selbst dann nicht, wenn es um den gemeinsamen Weg zweier engverwandter christlicher Konfessionen – wie hier bei uns in der Reglerkirche – geht. Manches ist geschehen, was viele nicht für möglich hielten: Wir laden uns gegenseitig ein zur Eucharistie und zum Abendmahl. Darin wird eine Gemeinschaft im Glauben vollzogen, die viele von uns sehr berührt und glücklich macht. Bei unseren meditativen Wegen durch die Fasten- bzw. Passionszeit entstanden in den vergangenen Jahren Geprächs- und Gebetsgruppen, in denen konfessionelle Grenzen keine Rolle mehr spielten. Ein gemeinsamer Glaube wurde sichtbar und erlebbar.

Aberes gibt auch das Schwierige – was dem einen als möglicher oder gar notwendiger Schritt auf dem Weg zur Einheit erscheint, ist dem anderen nicht tolerierbare Grenzüberschreitung. Es bleibt schmerzhaft, das zu erkennen und wir werden diese verschiedenen Standpunkte hier nicht vereinen können.

Ich will heilen und nicht anklagen.“ – auf dieses Wort des Augustinus bin ich vor kurzem gestoßen (in einem Interview, das Eugen Drewermann im Dlf gegeben hat). Ich finde, der Geist den es atmet, passt in unsere ökumenische Situation. Vielleicht lässt sich aus diesem Geist heraus einmal ein Weg finden, den wir heute noch nicht sehen?

Wie hieß es am Anfang der Augustinus-Regel: „Das erste Ziel eures gemeinschaftlichen Lebens ist, in Eintracht zusammenzuwohnen und ein Herz und eine Seele in Gott zu haben.“

Ich glaube, dass es das gibt – das eine Herz und die eine Seele aller Menschen, der Menschheit in Gott. Und weil wir Menschen in ihm schon jetzt eins sind, ist es auch weiter sinnvoll und lohnend, gemeinsam ökumenisch unterwegs zu sein.

Amen.

UdFG

20

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July

2019

Veränderungen in der Präsenz der Augustiner in Erfurt

Bruder Jeremias OSA

Wahl- und Entscheidungskapitel II: Das Definitorium tagte in St. Klara (Oberzell).

Bei uns Augustinern bringen Zeit und Kapitel größere Veränderungen mit sich.

Das Provinzkapitel der Deutschen Augustiner fand vom 18. - 20. Juli 2019 im Haus St. Klara in Oberzell seinen Abschluss. Das neugewählte Definitorium, also der Provinzial und sein Rat, entschieden die Besetzung der Konvente und die Ämter der Prioren und Prokuratoren (Ökonomen). Überschattet wurden die Tage vom Tod des Vaters unseres P. Provinzials Lukas Schmidkunz OSA. Das ist auch der erste Grund, warum die Informationen nicht sofort zur Veröffentlichung bereit waren.

Für uns in Erfurt gibt es einschneidende Veränderungen, da zwei Brüder von hier weggehen. P. Pius und Br. Jeremias werden bleiben. Ein dritter Bruder ist in Aussicht gestellt, könnte aber frühestens im Oktober nach Erfurt umziehen.

P. Jakob Olschewski OSA geht nach Fährbrück.

P. Jakob wird die Stadt verlassen, um in dem kleinen Landkonvent Fährbrück bei Würzburg – es gibt dort nur das Augustinerkloster, eine Wallfahrtskirche, ein Gasthaus und einen Landwirt – die Seelsorge an der Wallfahrtskirche und die Leitung des Konventes zu übernehmen. Außerdem wird er unsere augustinischen Schwestern-Gemeinschaften mit Exerzitien unterstützen.

P. Matthias wird künftig dem Konvent in Berlin als Prokurator angehören. Es entwickeln sich dorteinige Ideen, deren Umsetzbarkeit noch zu prüfen ist. Der Konvent in Reinickendorf ist ferner ein beliebter Ort für ausländische Mitbrüder, die Deutsch lernen möchten. Seine umfangreichen Sprach­kenntnisse werden Matthias daher sicher zu einem guten Gastgeber machen.

P. Matthias Hecht OSA wechselt in den Konvent Berlin-Reinickendorf

Mit dem Weggang von Matthias und Jakob aus Erfurt wird die Gemeinschaft der Augustiner und ihr Aktionsradius spürbar geschmälert. Die Aufgabe des Spirituals im Priesterseminar, die Jakob übernom­men hatte, muss ersatzlos wegfallen. Auch im Bereich der Gesprächsseelsorge werden beide eine große Lücke hinterlassen. Das Gottesdienstangebot und die Aushilfen in Stadt und Land müssen wohl deutlich verringert werden. Am meisten werden beide im ökumenischen Zusammenspiel mit Regler fehlen, da sie auf vielerlei Weise hier besonders prägend waren.

Wir werden den Abschied der Mitbrüder Jakob und Matthias mit dem Augustinusfest (25.08.) ver­knüpfen, das in unserem Orden traditionell mit dem Wechsel an die neue Stelle verbunden wird. Gemeinsam haben wir überlegt, dass dieser Termin ideal ist, danke zu sagen. Hier können sich dann viele persönlich von beiden verabschieden. Lasst uns um den Segen für die Aufbrechenden wie für die Bleibenden bitten!

Die komplette Liste unserer deutschen Konvente und ihre künftige Zusammensetzung ist im Netz unter http://www.augustiner.de/de/augustiner/aktuelles/konventslisten/index.html zu finden.

Kirche der Augustiner in Berlin-Reinickendorf.

Auf den ersten Blick scheint die Situation für unsere Niederlassung in Erfurt durch den Weggang zweier Brüder nicht rosig. Dennoch: Das Kapitel sprach sich einstimmig für den Verbleib des Ordens in der Stadt aus. Ferner plädierten die in Nürnberg versammelten Brüder mit überwältigender Mehrheit für die Errichtung einer regulären Niederlassung. Um dem Rechnung zu tragen wurde nun beim zweiten Teil des Kapitels in Würzburg der Antrag bei P. Generalprior Alejandro Moral Antón OSA in Rom und bei Bischof Dr. Ulrich Neymeyr in Erfurt gestellt, dass unsere Niederlassung in absehbarer Zeit kanonisch (also kirchenrechtlich) errichtet werde. Dazu bedarf es der Begründung, dass Augustiner in Erfurt gebraucht werden oder zumindest „nützlich für die Ortskirche“ sind. Ich denke, das ist ein klares Bekenntnis zu Erfurt als Standort der Augustiner.


Br. Jeremias und P. Pius bleiben in Erfurt.

30

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June

2019

Ökumenische Wallfahrt zum Teresianischen Karmel in Weimar mit Gedanken von Teresa von Avila (1515 – 1582)

Bruder Jeremias OSA

Die Tür,
durch die wir dieses Schloss betreten können, ist das Gebet.
Es ist absurd zu glauben, wir könnten den Himmel betreten
ohne zuerst unsere Seelen zu betreten -
ohne uns selbst zu erkennen
und über die Erbärmlichkeit unserer Natur nachzudenken
und was wir Gott verdanken
und ohne fortwährend um seine Gnade zu
bitten.


(Theresa von Avila)

Ablauf

09.30Uhr Ev. Gemeindegottesdienst in der Reglerkirche


10.30 Uhr Pilgersegen am Ende des  Ev. Gem-Gottesdienstes

10.50 Uhr mit dem Zug nach Weimar; Stadtbus R: Schöndorf


Fußweg mit Impulsen Teresa von Avilas (Angela Fischer).


16.00 Uhr Ankunft im Karmel Weimar. Gemeinsames essen (Picknick, Kuchen, Salate...)


Abschluss in der Karmel-Kirche St. Bonifatius in Schöndorf: gesungene Vesper und kleine Ansprache zu Teresa von Avila (Sr. Hildegard Lermer OCD).

Rückkehr mit Bus & Bahn nach Erfurt: vor 19.00 Uhr.

Wallfahrt

Ausgerechnet am heißesten Tag dieses Sommers war unsere ökumenische Wallfahrt angesetzt. Die Angst schon im Vorfeld war entsprechend groß, dass wir wegen Sonnenstich halbtot niedersänken... So waren wir nur recht wenige, die in diesem Jahr zur Wallfahrt aufbrachen: 13 Männer und Frauen. Aber Jesus und seine Jünger waren anfangs ja auch nicht mehr.

An der Buswendeschleife in Schöndorf.

Zugeständnis: Es war wohl die kürzeste Wallfahrt, was die Strecke angeht. Inhaltlich aber brachte uns Teresa von Avila ganz gut auf den Weg. Die Impulse hatte Angela Fischer ausgewählt; die Organisation der Wallfahrt insgesamt lag bei Nicole Elß, Franka Holluba und Br. Jeremias halfen mit.

Der Weg ist schnell beschrieben. Im Evangelischen Gemeindegottesdienst in Regler wurde die Gruppe verabschiedet und mit einem Pilgersegen losgeschickt. Dann ein guter Schluck aus den Wasserflaschen und ab zum Bahnhof. Mit Gruppentickets ging's rüber nach Weimar.

In der dortigen Bahnhofshalle stellte Br. Jeremias die heilige Teresa kurz vor. Sie war eine jüngere Zeitgenossin Martin Luthers und wie er an der Reform der Kirche, in Teresas Fall insbesondere des Ordens der Karmeliter, interessiert. In Johannes vom Kreuz fand Teresa einen Mitstreiter, der den Männerzweig des Ordens reformierte – wenn auch unter unzähligen Rückschlägen. Teresa war eine wahrhaft emanzipierte Frau, die Freundschaften mit Frauen und Männern pflegte und ihren Weg unbeirrt weiterging. Das „schlimme Weib“, wie der päpstliche Nuntius sie einmal beschimpfte, ging den Weg der Innerlichkeit, ohne sich von der Welt zurückzuziehen.

Unser Mitbruder im Augustinerorden Fray Luis de León unterstützte Teresa bei der Herausgabe ihrer Werke (1589). Sie wurde zur spirituellen Lehrerin unzähliger Menschen. Schon 1622 wurde sie heilig gesprochen, doch erst 1970 als erste Frau in der katholischen Kirche von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben.


Vom Bahnhof in Weimar fuhren wir mit dem Linienbus hoch nach Schöndorf. Unser Ziel, der Karmel an der St.-Bonifatius-Kirche, war hier bereits im Blick.

Erste Rast beim Weinlabyrinth im Weingut Weimar.

Unter dem großen Baum an der Buswendeschleife versah Vikarin Eva Kames uns Pilger erneut mit einem Wegsegen. Hier übernahm Franka Holluba aufgrund ihrer guten Ortskenntnisse die Führung und brachte die Gruppe über die rund 200 Meter (!) sicher zum Weingut Weimar, wo uns Winzer Andreas Freyer herzlich willkommen hieß. Nach dem Impuls Teresas konnten die Wallfahrer das Weinlabyrinth begehen und über die eigene Reflexion miteinander in Austausch kommen.

Nächste Station war die Evangelische Stephanus-Kirche, wo wir wieder sehr freundlich empfangen wurden und im Schatten sitzen konnten. Erneut gab es einen Impuls Teresas und einen längeren Austausch in der Gesamtgruppe.

Die dritte Station hielten wir bereits in der katholischen St.-Bonifatius-Kirche in Schöndorf, wo uns die beiden Karmelitinnen Sr. Hildegard Lermer OCD und Sr. Edith Gößmann OCD in Empfang nahmen. Anschließend teilten wir Mitgebrachtes, Kuchen und Kaffee im Begegnungsraum des Karmels unter fröhlichen Gesprächen.

Einen würdigen Abschluss fand der Wallfahrtstag mit der gesungenen Vesper, in deren Rahmen Sr. Hildegard den Wallfahrern einige Hintergründe zum Leben der hl. Teresa von Avila vermittelte.

Evangelische Stephanus-Kirche in Schöndorf.
Angekommen! Im Karmel Weimar (mit Sr. Edith und Sr. Hildegard).

Die Rückreise nach Erfurt erfolgte wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

"[...] Die Größe GOTTES hat keine Grenzen, und ebenso unbegrenzt sind wohl SEINE Werke. Wer könnte die Taten SEINES Erbarmens und SEINER Herrlichkeit zu Ende erzählen? [...] Viel Erbarmen hat ER unserwiesen, […] dass wir davon erfahren können und [...], je tiefer wir es erfassen, wie ER sich den Geschöpfen mitteilt, um so mehr SEINE Größe rühmen und uns bemühen, unsere Seelen, an denen der HERR so viel Gefallen findet, nicht gering zu achten. Denn jeder von uns hat eine, nur schätzen wir sie nicht so, wie es ein Geschöpf verdiente, das nach dem Bilde GOTTES geschaffen ist, […] auf dass SEIN Name höher geehrt und inniger gepriesen werde." (Teresa von Avila)

14

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June

2019

Ordentliches Provinzkapitel der Deutschen Augustiner

Bruder Jeremias OSA

vom 10.-14. Juni 2019 im Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg


Der neue Provinzial der Deutschen Augustiner: P. Lukas Schmidkunz OSA.

Unser gesamter Erfurter Konvent nahm im Juni am ordentlichen Provinzkapitel der Deutschen Augustiner teil. Bereits beim Vortreffen im Bildungshaus Kloster Himmelspforten (Würzburg) während der Osteroktav stand nach Auszählen der Stimmen aller Mitbrüder P. Lukas Schmidkunz OSA als neuer Provinzial fest. Am 11. Juni wurde er nun während einer Eucharistiefeier in St. Klara (Nürnberg) von P. Generalassistent Franz Klein OSA ins Amt eingeführt. P. Lukas legte vor den versammelten Brüdern das Glaubensbekenntnis ab. Anschließend wurde ihm das Provinzsiegel überreicht.

Nur wenige Augenblicke vorher hatte P. Alfons Tony OSA sein Amt zurückgeben und in einer kurzen Ansprache den Brüdern für die Unterstützung während der letzten acht Jahre gedankt. Die Versammlung bedachte ihren scheidenden Oberen mit lang anhaltendem Applaus.

Die neu gewählte Provinzleitung.

Am Nachmittag wurde dann die neue Provinzleitung von P. Lukas vorgeschlagen und zur Wahl gestellt. Gewählt wurden:

  • Br. Christian Rentsch OSA: Provinzsekretär
  • Br. Peter Reinl OSA: Provinzökonom

Als Provinzräte bestimmte das Kapitel folgende Augustiner:

  • P. Alfons Tony OSA
  • P. Jeremias Kiesl OSA
  • Br. Christian Rentsch OSA und
  • Br. Marcel Holzheimer OSA

In der ersten Arbeitseinheit des Mittwoch beriet das Kapitel über das weitere Vorgehen bei der Prävention von sexuellem Missbrauch durch Angehörige des Ordens. Es empfahl der neuen Leitung, zusätzlich auch einen internen Beauftragten zu benennen, damit das Thema Prävention in unseren Reihen wach bleibe.

Ab Mittwoch Nachmittag diskutierte die Kapitelsversammlung über die vorliegenden Anträge. Zuerst wurde einmütig entschieden, unsere Präsenz in Erfurt fortzusetzen. Außerdem wurde der Leitung empfohlen, die Erfurter Gemeinschaft als Konvent gem. Konst. Nr. 228 (siehe CIC 609.1) zu gründen. Das klare Votum der Kapitelsväter ist ein starkes Signal für Erfurt als Standort der Augustiner.

Blick ins Plenum des Kapitels im CPH Nürnberg

Weitere Sachthemen des Kapitels waren unsere kleinen Konvente (Germershausen, Berlin,Fährbrück) und welche Kriterien ein augustinisches Leben an diesen Orten ermöglichen und/oder verlängern können. Auch über die Situation unseres Formationskonventes Maria Eich bei München wurde beraten.

Das Abendessen am Mittwoch nahmen die Kapitelsväter in der Traditionsgaststätte „Guldenstern“, der weltweit ältesten Bratwurstbräterei. Nicht erst hier herrschte eine angenehme und offene Atmosphäre unter den Kapitelsteilnehmern.

Auch im informellen Bereich wurde viel diskutiert.

Am Freitag konnten die fertigen Kapitelsakten verlesen, genehmigt und unterzeichnet werden. Der Eucharistie zum Abschluss stand der neue Provinzial P. Lukas vor.

Der Eucharistiefeier in St. Klara zum Abschluss des Kapitels stand P. Provinzial Lukas Schmidkunz OSA vor.
Die Teilnehmer des Ordentlichen Provinzkapitels der Augustiner 2019 im CPH Nürnberg.

10

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June

2019

Wie ist das möglich?! - Erfurter Minis beim 16. Augustiner-Ministrantentreffen | 07. - 10. Juni 2019 in Bad Königshofen (Unterfranken)

Bruder Jeremias OSA

Ok, es waren nur zwei Mädchen aus Erfurt, Clara und Anna, die am Augustiner-Ministrantentreffen teilnahmen. Aber mit ihrem Papa Fabian, dem Postulanten Eynard und Bruder Jeremias waren es dann eben doch eine Handvoll. Immerhin!

Vielleicht dürfen wir ja auch das Nürnberger Geschwisterpaar Mathi und Raphi dazu zählen? Die beiden kannten wiederum die Erfurter Mädels schon von der Familienfreizeit letztes Jahr in Oberwiesenthal. Nun motivierten sie sich gegenseitig, ins Mehrgenerationenhaus St. Michael nach Bad Königshofen zu reisen.

„Wie ist das möglich?!“, staunten damals die Leute in Jerusalem, als sie die Apostel plötzlich ganz und gar nicht mehr ängstlich "Gottes große Taten in allen Sprachen" der Welt verkünden hörten (vgl. Apg 2,7-12). Staunenswert ist auch heute so manches in unserer Welt, so dass wir unvermittelt ausrufen: „Wie ist das möglich?!“ Das Augustiner-Ministranten-Treffen (AMT) am Pfingstwochenende in Bad Königshofen bot etliche Möglichkeiten, dem Staunen nachzugehen: spielerisch und in Workshops, bei der obligatorischen Olympiade, bei einem Ausflug ins thüringische (ehemalige) Kloster Veßra und auch bei den Gebetszeiten und Gottesdiensten.

Im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren hatte das AMT diesmal deutlich weniger TeilnehmerInnen. Doch der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Nicht zuletzt den Bunten Abend an der Cocktail-Bar, beim Singen, beim Freundschaftsbänder fädeln oder im Spieleraum, am Lagerfeuer (mit Speck und Marshmallows grillen) oder auch die stille Zeit in der Kapelle genossen alle in vollen Zügen.

Beim Abschlussgottesdienst in der Wallfahrtskirche von Ipthausen waren die rund 50 Minis, Teamer und Augustiner in AMT-T-Shirts, Ministrantengewändern oder Habit voll in ihrem Element. Noch einmal ließ P. Felix als Leiter des Treffens und der Abschlussmesse die Tage Revue passieren und so auch die Gottesdienstbesucher teilnehmen an den pfingstlichen Erfahrungen des AMT.

Tja, wie ist das möglich, so viele eindrückliche Erfahrungen an nur einem Wochenende?  – Und auch wir Erfurter waren dabei!


Alle TeilnehmerInnen des 16. AMT in Bad Königshofen.

Weitere - wie wir hoffen - interessante Fotos vom 16. AMT findet ihr auf folgender Facebook-Seite: https://www.facebook.com/pg/amDickenTurm/photos/?tab=album&album_id=3145082728841931.

Und hier noch ein kleines Video von der Olympiade: K(l)eine Zauberei von P. Felix. Wie ist das möglich?! Eine Glasmurmel wird im Weinglas vom Boden hochgehoben und auf einer Bank abgelegt, ohne sie mit den Händen zu berühren. Seht selbst!