Der Feldherr
(Verfasser*in unbekannt)
Vorab (ca. 10-15 Min. vor Beginn): Instrumentalmusik (Band) * Ankommen der Gäste; bes. Beleuchtung; Bilder der Ausstellung
KV: Friede sei in deinen Mauern, Geborgenheit in deinen Häusern.
Ich freute mich, als man mir sagte: *
Zum Haus des HERRN wollen wir gehen.
Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: *
Jerusalem, als Stadt gebaut, die festin sich gefügt ist.
Dorthin zogen die Stämme hinauf, dieStämme des HERRN, +
wie es Gebot ist für Israel, *
den Namen des HERRN zu preisen.
Denn dort stehen Throne für dasGericht, *
die Throne des Hauses David.
Erbittet Frieden für Jerusalem! *
Geborgen seien, die dich lieben.
Friede sei in deinen Mauern, *
Geborgenheit in deinen Häusern!
Wegen meiner Brüder und meiner Freunde*
will ich sagen: In dir sei Friede.
Wegen des Hauses des HERRN, unseres Gottes, *
will ich dir Glück erflehen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang so auch jetzt und alleZeit *
und in Ewigkeit. Amen.
KV: Friede sei in deinen Mauern, Geborgenheit in deinen Häusern.
* Das hat uns Frieden gegeben: unser Glaube an Jesus Christus!
Lied: The kingdom of God is justice and peace (Taizé)
Unsere Arbeit im Gemeinde-Gesundheitszentrum St. Antoine von Beirut steht allen Menschen offen – Menschen aller Religionen!
Lied: Keinen Tag soll es geben (Uwe Seidel/Thomas Quast)
Die Gäste werden eingeladen, Namen in die Stille hineinzusagen, für wen bzw. wofür sie Frieden (Shalom) erbitten:
Liedruf: Shalom Shalom
Je eine große Kerze pro Themenblock wird entzündet und vor den Altar gestellt: Es entsteht ein Lichtkreuz.
Lied: Here we are (Keßler/Schmidt/Josua)
Imbiss / Agape im Seitenschiff mit den Gästen
Mit diesem anspruchsvollen Thema, auf das jeder Denker irgendwann stoßen wird – es sei denn, er will es partout von vorne herein ausklammern – debütierte der Erfurter IT-Experte, Philosoph und Theologe Jürgen Schleizer im Januar im Regler-Gemeindehaus. Das große Auditorium gab ihm Recht, dass die Gottesfrage bis heute vielen unter den Nägeln brennt.
Jürgen Schleizer war in der Welt der Bits und Bytes zu Hause. Als IT-Experte und Schulungsleiter versuchte er, anderen zu erklären, was sie von einem neuen Programm erwarten durften – und was nicht.
Schon immer war Schleizer nicht nur naturwissenschaftlich fit, sondern gleichzeitig leidenschaftlicher Philosoph und Theologe: „Der real existierende Sozialismus hat mich dazu gezwungen, alles, was behauptet wird, zu hinterfragen. Ich wollte verstehen und den Dingen auf den Grund gehen, um mir selbst eine Meinung bilden zu können. Früher oder später muss man sich dann auch der Gottesfrage stellen – in intellektueller Redlichkeit!“
Argumente für Gott wurden zu allen Zeiten gesucht und in „Gottesbeweisen“ zusammengestellt. Dass der letzte Beweis freilich nicht erbracht werden kann, sondern eigene Erfahrungen für die Wahrheitsfindung unabdingbar sind, wurde auch an diesem Abend klar.
Schleizer konnte seinen Zuhörern aber klar machen: Auch die Physik und andere Naturwissenschaften sind auf Hypothesen angewiesen, deren Richtigkeit noch lange nicht bewiesen ist.
Sternsingeraktion des Päpstlichen Kindermissionswerkes und des BDKJ
Gut 100 Kinder besuchten zum neuen Jahr die Thüringer Staatskanzlei, wo sie von Ministerpräsident Bodo Ramelow herzlich begrüßt wurden. Der Landesvater würdigte das große Ebgagement der Kinder für Frieden und Projekte im Beispielland Libanon. Mehr dazu auf der Homepage der Sternsinger: https://www.sternsinger.de/
Bruder Jeremias war als BDKJ-Präses im Hintergrund mit dabei. Franziskaner-Bruder Johannes vom Hülfensberg begleitete eine Gruppe aus dem Eichsfeld. Hier ein paar Eindrücke in Fotos.
Nach dem Termin in der Staatskanzlei ging es noch mit je einer Gruppe von Sternsingern zum Landtag und den Ministerien: u.a. zum Ministerium für Migration, Justiz, und Verbraucherschutz, wo Staatssekretär Sebastian von Ammon die Kinder begrüßte.
Meditation nach der Kommunion
„Ich bin da, ich bin bei dir. Ich bin deine Zeit. Ich bin die Düsterkeit deines Alltags, warum willst du sie nicht tragen?
Ich weine deine Tränen – weine deine mir, mein Kind.
Ich bin deine Freude, fürchte nicht, froh zu sein, denn seit ich geweint habe, ist die Freude die bessere Lebenshaltung als die Angst und die Trauer derer, die meinen, keine Hoffnung zu haben.
Ich bin die Ausweglosigkeit deiner Wege, wo du nicht mehr weiter weißt, da bist du, törichtes Kind, schon bei mir angelangt und merkst es nicht.
Ich bin in deiner Angst, denn ich habe sie mitgelitten.
Ich bin in dem Kerker deiner Endlichkeit, denn meine Liebe hat mich zu deinem Gefangenen gemacht.
Wenn Deine Rechnung nicht aufgeht, siehe ich bin der ungelöste Rest, und ich weiß, dass dieser Rest, der dich zur Verzweiflung bringen will, in Wahrheit meine Liebe ist, die du noch nicht begreifst.
Ich bin in Deiner Not, denn ich habe sie erlitten und sie ist jetzt verwandelt, aber nicht ausgetilgt aus meinem menschlichen Herzen.
Ich bin in deinen tiefsten Abstürzen, denn ich habe heute angefangen, abzusteigen in Deine Abgründe.
Ich bin in deinem Tod, denn heute begann ich mit dir zu sterben, da ich geboren wurde.
Seit ich Dein Bruder wurde, bist Du mir so nahe, wie ich mir selber bin.
Ich bin da.
Ich gehe nicht mehr von dieser Welt weg, wenn Du mich jetzt auch nicht siehst.
Ich verlasse dich und deine Welt nicht.
Wenn Du, armer Mensch, Weihnachten feierst, dann sag zu allem, was da ist und was du bist, nur das eine – sag es mir: Du bist da.
Du bist gekommen. Du bist in alles gekommen.
Selbst in meine Seele.
Selbst hinter den Trotz meiner Bosheit, die sich nicht verzeihen lassen will.
Mensch, sag nur das eine, dann ist auch für Dich Weihnachten, sag nur: Du bist da.
Nein, sag nichts.
Ich bin da.
Und meine Liebe ist seitdem unbesieglich.
Ich bin da.
[…] Weihnachten. Zündet die Kerzen an. Sie haben mehr recht als alle Finsternis.“
Die Lesung aus dem Römerbrief 13,8-13 war für Augustinus von großer Bedeutung, besonders der 13. Vers: Sie leitete eine der wichtigsten Wenden seines Lebens ein. Nach ihrer Lektüre brach der innere Widerstand, der ihn – so sagt er selbst – quasi schlaftrunken lange Zeit murmeln ließ: „Warte, nur noch ein Weilchen, bald!“ Aber dieses „bald“, so sagt Augustinus, zog sich immer weiter in die Länge...
Dann aber hörte er die Stimme eines Kindes im Nachbargarten singen: „Nimm und lies!“ – immer wieder. Da greift Augustinus zum Römerbrief, der auf einem Tisch liegt, und schlägt ihn just an der Stelle auf, an der seine Augen die Verse lesen: „Lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Neid; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“ So kernig übersetzt das Martin Luther. Damit setzt Augustinus einen neuen Anfang!
Die Entschiedenheit, die Paulus fordert, lässt Augustinus aufstehen und reinen Tisch machen. Er meldet sich zur Taufe, beendet seine grandiose Karriere am kaiserlichen Hof zu Mailand und wird tatsächlich ein gutes Jahr später von Bischof Ambrosius in der Mailänder Basilica Pacis im Wasser der Taufe mit dem neuen Leben in Christus übergossen.
Was heißt das für die Ökumene, die wir nun schon drei Jahre lang miteinander in Regler probieren? Zunächst: Die Taufe ist es, die uns verbindet. Es ist die eine Taufe, die uns verbindet und in der wir in das Leben Gottes eingetaucht wurden. Sie ist der Anfang unseres Weges mit dem einen Christus. Sie lässt uns Menschen sein, die etwas mit Gott anzufangen wissen und die immer wieder neu mit Gott anfangen.
Das zweite zeigt sich für mich in der Entschiedenheit, mit der Augustinus nun sein Christsein leben wird. Er stellt sich so in den Dienst der Kirche, wie er es sich eigentlich nicht wünscht. Er muss lernen, die eigenen Gottes Plänen unterzuordnen, als er das Amt des Presbyters und Bischofs übernimmt. Dann aber widmet er seine ganze Kraft der Einheit der Kirche.
Die in Nordafrikas seinerzeit in zwei Teile zerrissen war. Zwar war man sich immer einig, dass es nur eine einzige Kirche Jesu Christi geben könne. Daher versuchte man historisch zu klären, welche der beiden Kirchen sozusagen die ursprüngliche sei.
Dass dieses Unterfangen ziemlich mühsam und kaum zielführend war, mag man sich denken. Augustinus bringt nun einen anderen Aspekt ein und argumentiert theologisch: Für die Einheit, um die Jesus im Abendmahlsaal betet, müssen wir alles in unserer Macht stehende tun, damit Einheit wachsen und schließlich von Gott her geschenkt werden kann. Es braucht die Liebe, die Unterschiede überwinden und verbinden hilft.
Die Liebe aber entsteht nicht einfach so. Sie muss Raum bekommen. So rät Augustinus, möglichst viel zusammen zu machen: miteinander beten, singen und Gott loben, die Heilige Schrift lesen, diskutieren und sich begegnen, für die Armen und Kranken sorgen... Kurz: möglichst viel gemeinsam tun! Denn im gemeinsamen Tun entwickelt sich die Liebe. Und sie nährt die Sehnsucht nach der vollen Einheit. Dafür ist Augustinus sogar bereit, seinen Bischofsstuhl dem Gegenbischof zu überlassen, damit auch das Bischofsamt wieder Zeichen der Einheit werden könne.
Ich denke, wir setzen von Augustins Ratschlägen schon sehr viele um in Regler. Und wir spüren, dass unsere Sehnsucht nach noch mehr Einheit in den vergangenen drei Jahren tatsächlich gewachsen ist – ganz wie Augustinus das vermutete. Am Ende ist die Einheit aber nicht das, was wir machen. Die Einheit ist Gabe des Hl. Geistes, dem wir Raum geben müssen: den Raum der Liebe!
Konkret heißt das: Liebe ist nicht einfach Harmonie. Liebe fordert uns immer wieder neu. Liebe will, dass der andere ist. Wenn wir Katholiken euch Evangelische katholisch machen wollten, zerstörten wir diesen Raum der Liebe. Es gilt ja zu sagen zu dem Schatz, den ihr der Kirche geschenkt habt und bis heute schenkt: die Treue zur Heiligen Schrift etwa, von der wir inzwischen viel gelernt und uns abgeguckt haben; bei euch bedeutet der soziale Dienst an den Menschen gleich viel wie der Gottesdienst: Ja, im Nächstendienst ist Gottesdienst! In der Musik, die in euren Kirchen so sehr gepflegt wird: Jetzt verstehe ich, warum man J.S. Bach den „fünften Evangelisten“ nennt...
Umgekehrt möchte ich euch raten: Hört auf, abfällig von uns zu reden, wenn wir die Heiligen verehren; uns ist die „Gemeinschaft der Heiligen“ wichtig, von denen wir doch gemeinsam im Glaubensbekenntnis reden; ist es wirklich so unverständlich, dass wir uns mit denen, die vor uns geglaubt haben, noch immer verbunden wissen und uns vorstellen können, dass in der Gemeinschaft der Heiligen einer dem anderen hilft? Hört auf, uns Katholiken als die Rückständigen hinzustellen, wenn wir treu an der Überlieferung festhalten wollen.
Das Maß der Liebe bin nicht ich! Immer ist Maß zu nehmen an meiner Bereitschaft, den anderen in seiner Eigenart verstehen zu wollen. Der andere bestimmt, was geht und in welchem Tempo! Wir dürfen nicht schlecht voneinander reden: Das zerstört die Liebe und die Sehnsucht nach mehr Einheit. Augustinus würde vielleicht sagen: Das treibt den Heiligen Geist von uns fort.
Der kernige Vers 13, der zum letzten Tropfen wurde, der das Fass zum Überlaufen brachte und Augustinus zur Taufe führte, ist ja vor allem ein eindringlicher Ruf, neu anzufangen: Nicht mehr als Ich-bezogener Egoist, der sich und seine Vorstellungen zum Maß aller Dinge macht, sondern als Mensch, der Christus angezogen hat. Christus aber hat für andere gelebt und sein Leben für uns hingegeben.