Am frühen Morgen des 9. Juli 2022 ist Pastorin Sigrun Pabel im 85. Lebensjahr verstorben. Ihr Tod ist für uns Augustiner, besonders für die Mitbrüder in Erfurt, ein großer und schmerzlicher Verlust. Wir verdanken ihr sehr viel. Sigrun Pabel war als Kuratorin des Evangelischen Augustinerklosters zu Erfurt an einem engen und lebendigen Kontakt zu uns Augustinern interessiert. In ihrer Amtszeit sorgte sie dafür, dass stets ein Augustiner zum Reformationsfest im Erfurter Kloster predigte. Wenn Augustiner in die Stadt kamen, empfing sie die Brüder herzlich, so dass sie für viele Augustiner die erste Erfurterin war, die sie kennenlernten – abgesehen von unserem Mitbruder P. Dr. Adolar Zumkeller OSA, der in der Lilienstraße geboren wurde. Es ist Sigrun Pabel zu verdanken, dass wir Augustiner heute wieder in der Stadt sind. Dafür hatte sie immer wieder geworben. Auch Bischof Dr. Joachim Wanke unterstützte dieses Anliegen und schrieb mehrfach an die Provinzleitung. Die Ankunft der Augustiner im Jahr 2013 und den Weg der Gemeinschaft zum Konvent unterstützte Frau Pabel konstruktiv mit Rat und Tat.
An der theologischen Grundlegung der Vereinbarung zur Kooperation zwischen Augustinern und Reglergemeinde im September 2016 hatte sie großen Anteil. Ökumene betrieb sie als Herzensangelegenheit und stets mit großer theologischer Tiefe. Sigrun Pabel hat die Reglergemeinde viele Jahrzehnte als Pfarrerin und Seelsorgerin geprägt. Das blieb auch nach ihrem Eintritt in den Ruhestand so. Durch vielfältiges Engagement zeigte sie auch weiterhin ihre enge Verbundenheit mit „ihrer“ Gemeinde.
Jahrelang war Pastorin Pabel auch Proseniorin des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt. Sie hatte stets die Armen und die Ökumene im Blick. So engagierte sie sich für den Aufbau des Christophorus-Werkes, für die Stadtmission, die ökumenische Ausgestaltung der Martinsfeier auf dem Domplatz, den Aufbau des Christlichen St.-Martin-Hospizes und vieles andere mehr. In all dem stellte sie sich selbst nie in den Vordergrund, sondern war darauf bedacht, dass Christus in allem geehrt werde. So feierte sie auch Gottesdienst. „Gott Gott sein lassen!“, war eine ihrer Mahnungen, die uns hoffentlich immer in den Ohren klingen werden. Sigrun Pabel war von einer klaren, tiefen Theologie geprägt. Sie kannte die Menschen – und sie mochte sie, besonders die Benachteiligten. Sie liebte die Schönheit der Kirchenmusik. Sie war streitbar und klar, aber nie unversöhnlich. „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1 Kor 3,11). Dieses Wort aus der Liturgie des Reformationsfestes, das zugleich ihr Geburtstag war, stand wie ein Leitspruch über ihrem Leben und Wirken. Auf diesem Grund stand sie selber fest, darauf wollte sie als Theologin und Seelsorgerin bauen, es war auch ihr ökumenischer Standpunkt.
Mit Sigrun Pabel verlieren wir Augustiner und viele andere Menschen, denen sie sehr viel bedeutete, eine gottverbundene Seelsorgerin, eine kompetente Gesprächspartnerin und eine weise Freundin. Gott möge ihr das Gute vergelten, das sie uns getan hat.
Zum Paradies mögen Engel dich geleiten,
die heiligen Märtyrer dich begrüßen und
dich führen in die heilige Stadt Jerusalem.
Die Chöre der Engel mögen dich empfangen
und durch Christus, der für dich gestorben,
soll ewiges Leben dich erfreuen.
„Fürchtet euch nicht, euch vor den Menschen zu mir zu bekennen“, so ermutigt uns Jesus Christus. Am vergangenen Wochenende machten wir uns bewusst, dass wir als Christen zum selben "Haushalt Gottes" gehören. Das bedeutet ja das Wort „Ökumene“ eigentlich. Längst ist es doch so, dass wir uns gemeinsam zu Christus bekennen (müssen), gerade auch in einer Welt, die immer weniger von IHM weiß oder gar wissen will. Die Art und Weise, wie wir IHN verehren, mag etliche Unterschiede ausweisen. Dennoch verbinden uns die eine Taufe und das gemeinsame Bekenntnis zu Christus, dem Sohn Gottes.
Am 25. Juni 1530 legten die Evangelischen auf dem Reichstag zu Augsburg dem Kaiser ihr Bekenntnis vor. Melanchthon gelang damals ein Dokument, das, wenn auch nicht alle, so doch die meisten Protestanten einte. In den wichtigsten Punkten stimmen wir Katholiken mit ihnen überein. Das darf für uns Grund zur Freude sein. Deshalb beschäftigten wir uns an diesem Wochenende mit diesem historischen Ereignis und feierten es – gerade mit Blick auf das Jubiläum 2030 – als Dokument des gemeinsamen Glaubens.
Im Evangelischen Abendmahlsgottesdienst am Samstag Abend, dem Pfarrer Martin Möslein vorstand, sang eine Schola aus der Reglergemeinde unter der Leitung von Kantor i.R. Johannes Häußler.
Im Anschluss an den Gottesdienst gabe es im Garten noch einer Runde am Feuer. Dabei wurde ein Vortrag von Pastorin Sigrun Pabel verlesen, der die Umstände der Entstehung der CA beleuchtete. Wegen Krankheit der Autorin las Br. Jeremias den Text.
Das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers wurde in diesem Jahr etwas verdrängt durch das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Und so wurde auch dadurch deutlich, dass der Täufer von sich weg auf den zeigt, auf den es tatsächlich ankommt: „Seht, das Lamm Gottes!“
Johannes sagt: „Christus muss wachsen, ich aber abnehmen!“ Lassen auch wir Christus in uns Raum greifen: Er möge wachsen, in uns und in unserer Gemeinde, damit wir mehr und mehr SEIN Leib werden.
Mit einem schönen Gottesdienst, den Sabine Lindner musikalisch gestaltete, und anschließend einer Gesprächsrunde im Kirchhof konnten wir an einem angenehm warmen Sommerabend beide Feste angemessen feiern.
Bereits eine kleine Tradition hat das Fest der hl. Augustinerin Rita bei den Erfurter Augustinern. 80 Rosen wurden gesegnet. Bruder Jeremias erzählte aus dem Leben der Heiligen, Sabine Lindner hatte trug u.a. einen von ihr verfassten Hymnus mit Harfenbegleitung vor.
Am Fest der Freunde Augustins – Alypius und Possidius (16.05.) – feierte Br. Jeremias in der Brunnenkirche sein Silbernes Priesterjubiläum (egtl. 17.05.). Die Gemeinde überraschte ihn mit einem Projektchor, der den Gottesdienst gestaltete. Steffi Krause sprach dem Jubilar die Glückwünsche aus, überreichte ein Präsent und segnete Br. Jeremias.
Trotz des Werktages war die Brunnenkirche ziemlich gefüllt. Aus Würzburg war P. Alfons angereist, der Provinzvikar der Augustiner. Tags darauf besuchten außerdem P. Wilfried aus Münnerstadt und die Ritaschwester Julietta den Jubilar. Die Augustinus-Bruderschaft war mit Annette Winter vertreten, am folgenden Wochenende kamen sechs weitere Schwestern und Brüder nach Erfurt.
Am Himmelfahrtstag hatte Bischof Ulrich Neymeyr Br. Jeremias zur Konzelebration bei der Männerwallfahrt am Klüschen Hagis eingeladen. Etwa 3000 Menschen waren dorthin gekommen. Br. Jeremias setzte anschließend mit einer Gruppe von 16 Leuten aus unserer Gemeinde den Pilgertag fort mit einem Besuch auf dem Hülfensberg, wo Br. Otmar von den Franziskanern die Gruppe herzlich begrüßte.