70 Jahre Regler-Singschar - und das im Jahr von Corona... Nun konnte der Chor endlich mal wieder den Evangelischen Gemeindegottesdienst um 9.30 Uhr mitgestalten. Wir freuen uns mit den Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Kantor Johannes Häußler und wollen euch teilhaben lassen an diesem Hörgenuss:
Jesus und der sinkende Petrus auf dem Meer (Mt 14,22-33)
Und alsbald drängte Jesus die Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm ans andere Ufer zu fahren, bis er das Volk gehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein. Das Boot aber war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem Meer. Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Habt Mut, ich bin's; fürchtet euch nicht!
Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
Und sie stiegen in das Boot und der Wind legte sich. Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!
Die Geschichte vom sinkenden Petrus gehört zu meinem frühkindlichen Erzählschatz. Die Erzählungen meiner Kindheit zeigten uns – schön bebildert von Paula Jordan – wie Jesus am Ufer des Sees Genezareth die ersten Jünger von ihren Booten weg in die Nachfolge rief. Wir sahen Jesus predigen, vom Boot aus; am Uferhang lauschte das Volk. Wir sahen ihn gemessen übers Wasser schreiten und wie zu seinen Füßen Petrus versank. Wir sahen ihn schlafen, obwohl finsterste sternenlose Nacht war, derweil der arme Kahn in Wasserschlünde raste und die Jünger um ihr Leben schrien.1
Bis zum Bibelgespräch am vergangenen Dienstag also sah ich Jesus gemessen übers Wasser schreiten, die Jünger starren ihm mit offenem Mund vom Boot aus entgegen. Doch wir schauten uns die Geschichte sehr genau an und stellten fest: Da war ja Sturm! Haushohe Wellen – und das in finsterer Nacht bzw. im Morgengrauen.
Die uralte Szenerie in meiner Erinnerung löste sich in Nichts auf. Was für eine seltsame Geschichte! Die kindliche Vorstellungskraft hilft also nicht weiter.
Beginnen wir von vorn: Jesus und seine Jünger hatten einen anstrengenden Tag hinter sich, der als „Speisung der Fünftausend“ in die Evangelien einging. Am Abend schickte Jesus die Seinen mit dem Boot über den See und entließ das Volk. Er begab sich auf einen Berg, um für sich zu sein und Zwiesprache mit Gott zu halten. Auf Berggipfeln sind die zentralen Gestalten der Bibel mit Gott allein und ihm nahe. Jesus begab sich in die Welt seines Vaters und von dort wieder zu seinen Jüngern. Er ging über das Wasser.
In meinen kindlichen Vorstellungen war der See Genezareth ein Teich, doch er ist 21 Km lang und 13 Km breit, wer mitten drin ist, mag sich wie auf dem Meer vorkommen. Er ist der tiefstgelegene Süßwassersee der Erde mit über 200 Metern unter dem Meeresspiegel und über 40 Meter tief. Er ist berüchtigt für seine Heimtücke: Fallwinde vom Golan können hier schnell vier Meter hohe Wellen türmen.
So war es jetzt. Seit Stunden waren die Jünger im Boot in Not, sie hatten eine schrecklich durchwachte Nacht hinter sich, als Jesus um die vierte Nachtwache zu ihnen kam, früh, im ersten Morgengrauen. Die Jünger erblickten ihn und fielen ins nächste Entsetzen. Allen Menschen geht es so, die plötzlich etwas erleben, was ihren bisherigen Erfahrungen und dem gesunden Menschenverstand zuwider läuft: Sie schrien vor Furcht: Ein Gespenst! Ein Phantasma.
Uns Bibelkundige erinnert es an die Geschichte von der Verklärung Jesu. Da fielen Petrus, Jakobus und Johannes entsetzt auf ihr Angesicht. Und an die Erscheinung des Auferstandenen vor den Frauen, am Ende der Nacht im Morgengrauen. Doch auf das Entsetzen angesichts des Unglaublichen antwortet Jesus immer wieder auf gleiche Weise: Fürchtet Euch nicht. Ich bin's. Ihr müsst doch keine Angst haben.
Solche Vergleiche zeigen uns, wie unsere Geschichte geprägt ist von den Erfahrungen der Gemeinde des Matthäus und vom Glauben an die Auferstehung. Sie beleuchten auch das Geschehen auf dem See.
Zurück zum See: Jesus spricht die Männer im Boot an. Er schreit nicht gegen den Sturm an, nein: Als wäre Stille eingekehrt, redet er mit ihnen, und sagt: „Habt Mut. Ich bin’s! Fürchtet Euch nicht.“ Diese Stille besänftigt die Angst. Oder auch anders herum: Jesus bringt die Angst zum Schweigen.
So wie in der anderen Erzählung über die Jünger im Boot bei nächtlichem Sturm. Die Jünger sind auf hoher See, es bricht die Dunkelheit herein, der schwere Sturm schlägt die Wellen ins Fischerboot, es läuft voll Wasser und droht zu kentern. Der Philosophen Kierkegaard schreibt über den schlafenden Jesus.2 Auch diese Szenerie ist höchst unwahrscheinlich: Jesus schläft hinten auf einem Kissen. – Er scheint es sich regelrecht gemütlich gemacht zu haben. So ruhigen Schlaf inmitten von Lärm und Toben kennen wir nur von ganz kleinen Kindern. Wir können das nicht. Dass Jesus es kann, offenbart uns, dass ihm diese Welt nichts anhaben kann. Sie ist ihm gegenüber ohnmächtig.
Unsere Geschichten sind das Glaubensbekenntnis der Gemeinde, von der Auferstehung her erzählt. Jesus ist Herr über die Gewalten. Auch die Passion war kein Widerfahrnis. Jesus verzichtet am Kreuz darauf, seine Vollmacht gegen das Treiben der Welt zu behaupten. Die gehört zur Heilsgeschichte wie die Auferstehung.
Vielleicht schweigen mit der Ankunft Jesu die aufgewühlten Wasser, vielleicht ist die Nacht weniger schwarz. Und ein ganz Mutiger traut sich aufs Wasser. Allerdings verlässt er sich nicht auf sich selbst: Petrus sagt: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.
Das ist ein absoluter Vertrauensbeweis: Wenn Du, Jesus, es sagst, dann ist es so. Wie in dem Wort beim Abendmahl: „Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ (Mt 8,8)
Und Jesus sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.
Wir könnten geneigt sein, das für Magie zu halten. Der Magier führt etwas vor, dann glauben ihm die Zuschauer seinen übernatürlichen Kräften. Doch es ist anders herum: Weil Petrus bedingungslos vertraut, kann er zu Jesus aufs Wasser kommen. Menschenglauben, und dann geschieht ein Wunder. „Der Glaube wird nicht durch das Wunder hervorgerufen, sondern das Wunder durch den Glauben.“ (Dostojewski3)
Aber als Petrus den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
Petrus schaut weg von Jesus zu den wogenden Wassern und sein Mut verlässt ihn wieder. Für ihn und seine Zeitgenossen war das nicht nur einfach ein Sturm auf einem See. Die entfesselten Wogen des Wassers galten als der Inbegriff von Chaos. In der alten jüdischen Welt stellte man sich die Erde als festes Land auf Säulen vor, die in die chaotischen Urfluten reichten – Irrsal und Wirrsal (Tehu wa behu) kommen von dort und wurden mit der Schöpfung gebändigt. Dieses chaotische Meer galt als die personifizierte Macht des Bösen, das gegen Gott rebelliert. Die Vision des Johannes vom neuen Himmel und einer neuen Erde beginnt mit der Feststellung: „Und das Meer ist nicht mehr.“
Jesus bändigt das Chaos. Er greift sofort den sinkenden Jünger. Die Gefahr ist gebannt.
Ich hab in diesen Tagen gedacht: Wir sehen in den Urfluten der Meere kein drohendes Chaos böser Mächte mehr. Aber ein Blick in den Krater des Beiruter Hafens lehrt uns: Irrsal und Wirrsal rufen wir zum Teil selbst hervor: diese unfassbare Zerstörung wurde durch Achtlosigkeit, Gier, Verantwortungslosigkeit und globale Machtinteressen ausgelöst. Wenn wir dort hinschauen, könnten wir wie Petrus versinken in Mutlosigkeit und Verzweiflung. Nicht anders ist es mit der Irrsal und Wirrsal, der die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ausgesetzt sind, schlimmer als je, weil alle Hilfsschiffe in den Häfen von EU-Staaten festgehalten werden. Ich könnte noch vieles benennen, Irrsal und Wirrsal scheinen uferlos. Und sie werden nicht durch böse Mächte ausgelöst. Fast scheint es, als hätten wir Menschen heute mehr Macht über unsere Welt als die Menschen damals – aber nicht zum Guten. Deshalb dürfen wir auch nicht einfach wegblicken – denn das Unheil betrifft uns alle und wir sind mitverantwortlich. Andererseits dürfen wir uns ihm nicht ausliefern, es zum Gebieter über unser Leben machen: Weder, indem wir gebannt hinschauen, wie zum brennenden Gomorrha, noch indem wir uns dagegen immunisieren.
Angesichts des Ausmaßes der derzeitigen Katastrophen kommen wir uns womöglich schwach vor wie die Jünger im Boot in der Nacht vor der Ankunft Jesu.
Umso mehr sollten wir an der richtigen Reihenfolge festhalten: „Der Glaube wird nicht durch das Wunder hervorgerufen, sondern das Wunder durch den Glauben.“
Wir sind Kleingläubige und Zweifelnde, weil wir Menschen sind. Deshalb brauchen wir den Glauben, dass Jesus uns die Hand entgegenstreckt (und keine Videobotschaft an uns richtet), wenn wir zu versinken drohen. Wir müssen uns unsere Erlösungsbedürftigkeit eingestehen. Und wir brauchen den Mut, uns der Ungewissheit auszusetzen wie Petrus, als er auf dem Wasser seinem Herrn entgegenging.
Das Tröstliche an unserer Geschichte ist, dass sie uns den Kleinglauben des Jüngers vorführt, der später zum Vorbild der Kirche wurde. Wenn Petrus kleingläubig sein darf, dann dürfen wir das auch sein. Petrus musste sinken, um zu erfahren, wie erlösungsbedürftig er ist.
Jesus mahnt ihn, doch er weiß, dass Petrus noch üben muss. So wie wir auch.
Petrus steht ja nicht nur als Apostel mit wankelmütigem Charakter, aber besten Absichten vor uns, sondern auch als die Personifizierung der Kirche Christi. Unsere Geschichte hat das Zeug zur Parabel für die Kirche der Gegenwart. Auch sie befindet sich in extrem stürmischen Zeiten. Bleibt sie im Boot oder wagt sie sich heraus? Schaut sie auf die schwarzen Wasserwogen, auf die Gefahr durch den Virus und einbrechende Kirchensteuereinnahmen oder auf Christus? Vertraut sie dem auferstandenen Sohn Gottes, der ihr aus der Zukunft entgegenkommt oder geht sie mit der Zeit und setzt auf Zukunftsszenarien von Unternehmensberatern?
Am Ende bemühe ich noch einmal das Bild aus der Kindheit: wir sollten das Bild vom Auferstandenen, der uns mitten in den Stürmen der Zeit entgegenkommt, nicht verbannen, sondern festhalten. Das kann ruhig kindlich naiv erscheinen. Um solche trostreichen Bilder müssen wir bitten.
Und der Friede Gottes, der unsere Vernunftübersteigt, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
1 Formulierungen teilweise von Christoph Dieckmann, https://www.zeit.de/2009/11/See-Genezareth
2 Dorothea Glöckner (Hg.), Predigen mit Kierkegaard, Göttingen 2012, S.80
3 Brüder Karamasoff, S. 42
+ Jesus Christus, das Brot des Lebens, sei mit euch!
Wir sind im Sommerschlussverkauf. Dieniedrigen Preise rufen die SchnäppchenjägerInnen auf den Plan. AberVorsicht! Auch jetzt muss man auf Qualität achten. Billig alleingenügt nicht!
Qualität ist keineswegs immer eineFrage des Geldes. Ob die Beziehungen zum Ehepartner, zu den Kindern,zu den Eltern, zu Freunden ... von hoher Qualität sind, hängt nichtvom finanziellen Einsatz ab. Es ist ein Geschenk, wenn unsereBeziehungen gelingen. Der Preis, den wir dafür bezahlen, ist unsereOffenheit für den anderen. Aber selbst wenn wir offen sind, gibt eskeine Qualitätsgarantie. Gelungene, liebevolle Beziehungen sind einechtes Geschenk.
„Was nichts kostet, ist oft amwertvollsten“ - so möchte ich ein bekanntes Sprichwort umdrehen.Das Kostbarste und Schönste schenkt uns – ganz umsonst, gratis –Gott selber: seinen Sohn, den wir nun hier mitten unter uns im Mahlfeiern, das Vorgeschmack auf die Überfülle des Ewigen Lebens ist.
Die Urlaubszeit könnte uns auf den Gedanken bringen, Jesus habe eben auch mal eine Auszeit gebraucht, als er in die „einsame Gegend“ aufbrach. Oder war es eher eine Flucht? Auslöser ist ja die Enthauptung des Täufers Johannes: Die Machthaber zeigen ihre gewalttätige Fratze...
Der Evangelist könnte in den knappen Angaben zu den äußeren Umständen aber noch mehr andeuten. In Galiläa gab es damals eine gigantische Baustelle: Sepphoris war im Entstehen, eine neue Hauptstadt für eben jenen Herodes Antipas, der Johannes den Täufer enthaupten ließ. Eine Stadt im römisch-griechischen Stil, voll Luxus und Pracht mit Marmor gepflasterten Straßen. Heerscharen von Handwerkern und (wohl v.a. jüdischen) Tagelöhnern und Sklaven aller Herren Länder arbeiteten am Bau.
Das im Hintergrund bekommt der Ausflug Jesu in die Einsamkeit eine neue Strahlkraft. Die öde Gegend ist plötzlich voll Menschen, die am Ufer des Sees Jesus bereits erwarten. Sie kamen, sagt der Evangelist, aus den Städten – und wir können ergänzen: aus der Sklaverei oder zumindest aus Umständen, die der Sklaverei nicht unähnlich waren. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass am Ufer des Sees Genezareth Wüste wäre, so bin ich doch an die Wüste erinnert, in die Israel sich von seinem Gott locken lässt und wo dieses Volk geführt, geläutert und mit dem neuen Gesetz beschenkt wird.
Jesus jedenfalls zieht es die Eingeweide zusammen (so müsste man dieses schnell dahingesagte Wort „Mitleid“ wohl besser übersetzen), als er diese Menschen sieht. Er nimmt sich ihrer an und heilt die Kranken unter ihnen. Er ist ganz in seinem Element.
Doch dann geschieht etwas merkwürdiges. Die Menschen geraten in Jesu Nähe in Not. Die Nacht bricht gerade an, das Dunkel der Not und der Bedrohung, da meldet sich Hunger. Jetzt wird auch die Einsamkeit spürbar. Es ist nichts und niemand in der Nähe, der dem Hunger abhelfen könnte. Nicht dort heilt Jesus, wo er es am besten hätte vermarkten können, sondern draußen in der Einsamkeit. Wer ihm nahe sein, ihm nachfolgen will, kommt ebenfalls nicht um diese Erfahrung herum. Auch er muss Einsamkeit und Dunkelheit erfahren.
Angesichts dieser prekären Lage wollen die Jünger schnellstens alle wegschicken. Welche vernünftige Lösung gäbe es sonst? Wir freilich kennen den Fortgang als „die wunderbare Brotvermehrung“, und das scheint dann doch die beste Lösung zu sein. Wir lassen uns gern an das „Brot vom Himmel“ erinnern, das uns Jesus schenkt und von dem wir erst wirklich leben können.
Doch so schnell geht das nicht. Jesus holt das Brot für die Leute nicht vom Himmel, sondern aus den Taschen seiner Jünger. Er zaubert die Lösung nicht, auch nicht die Erlösung. Wichtig wird, was die Jünger bei sich haben. Für diese wenige dankt Jesus dem Vater, denn alles, was wir haben, ist Gottes Geschenk. Und dann lässt er verteilen in der festen Zuversicht: Es reicht für alle, sogar übermäßig. Als man die Brotreste einsammelt, werden zwölf Körbe voll (Mt 14,20)!
Diese Erzählung von der Brotvermehrung gehört zu den am besten überlieferten der Bibel: Alle vier Evangelisten reden von ihr. In allen vier Varianten spüren wir etwas von dem Staunen der Gemeinden über das, was Jesus ihnen zutraut: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Mt 14,16). Dieses Wort wird auch uns heute als Ermutigung zugesprochen. Es gibt keinen Grund zu knausern. Es gibt keinen Grund zu verzagen, weil wir die Lösung nicht sehen. Es gibt nur eines: Das wenige vertrauensvoll auszuteilen, damit Gottwirken kann durch uns.
Die Angst der Jünger, es könnte nicht reichen, kennen wir nur zu gut. So fragen sich Eltern mit Blick auf ihre Kinder: Reicht, was wir geben können, um den Kindern den Weg zu ebnen, ihnen die Lichtpunkte aufzusetzen und die Korrektur zu geben, dass sie das Leben bestehen? Sind wir dem überhaupt gewachsen, was Gott uns in den Kindern anvertraut hat?
Die Antwort des Evangeliums lautet: Fünf Brote und zwei Fische, so wenig nimm in die Hände, danke Gott dafür und gib sie weiter. Das wird reichen, du wirst sehen! Mehr kannst du nicht tun. Mehr aber kann Gott tun!
Sind wir den globalen Herausforderungen der Welt gewachsen? Hunger, Klimakatastrophe, Ungerechtigkeit des Wirtschaftssystems, nun auch noch Corona... Die Probleme scheinen zu wachsen, statt abzunehmen. Viele reagieren mit dem Rückzug ins Private, ähnlich den Jüngern im Evangelium: Schau weg, nimm dich zurück! Schick die Menschen und ihre Probleme fort, weit weg, damit sie dich nicht fortreißen! Wir müssen uns abgrenzen, denn für uns und alle anderen kann es gar nicht reichen...
Jesus handelt anders. Er macht uns Mut, das sorgende, abgrenzende, ausschließende Denken hinter uns zu lassen. Er lässt uns offen und einsatzbereit sein für Menschen und ihre Nöte – nicht, weil wir unendlich viel Kräfte hätten. Nein. Doch unser weniges segnet Gott, damit wir es aus Seinen Händen wieder erhalten. So reicht es für alle! Wir brauchen keine neue Missionsstrategie, um Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen. Aber jagen wir die nicht weg, für die wir als Kirche noch immer Hoffnung sein dürfen. Laden wir sie vielmehr ein, sich zu uns zu setzen!
Welch eine Ermutigung! Die Brotvermehrung ist nicht zuerst eine alte Wundergeschichte, in der wieder mal vom Himmel herunterkommen muss, was auf Erden fehlt und so dringend gebraucht wird. Das Evangelium erzählt das Wunder, das Gott in unserem Leben wahrmacht mit dem wenigen, das er uns bereits in die Hände gegeben hat.
Hier in der Messe feiern wir, dass dieses wenige Brot reicht als Brot des Lebens für alle. Das aber muss unser alltägliches Leben prägen. Als Jesu Tischgenossen entdecken wir, wie ganz anders wir mit dem, was wir haben, umgehen können: Wir brauchen es nicht ängstlich für uns festhalten, weil alles so ärmlich ist. Nehmen wir vielmehr wie er in die Hände, was wir haben. Schauen wir es vor Gott an. Danken wir für das, was wir haben. Geben wir es dann gelassen weiter an jene, die aus der Sklaverei ausziehen wollen. Geben wir in der Überzeugung: Es reicht für alle! Amen.
Hier der Impuls von Gabriele Lipski für den Weg:
„Der Anfang geht immer mit“, hat der hl. Augustinus einmal formuliert. Unseren Anfang im Glauben, unsere Taufe, deutet Paulus im Römerbrief als Taufe auf den Tod Christi – und als Auferstehung aus dem Tod, um als neue Menschen zu leben.
„Der Anfang geht immer mit.“ Das möchte ich uns allen wünschen. Der Anfang in unserer Taufe auf Tod und Auferstehung Christi möge uns heute die Kraft zum Leben geben: Ohne die ständige Angst zu kurz zu kommen. Ohne die Angst an den Rand gedrängt zu werden, die einknicken und Entscheidungen über Bord werfen lässt, die wir doch eigentlich für richtig halten. Ohne die Angst, etwas zu versäumen und nicht alles herausgeholt zu haben aus diesem kurzen Leben.
Hauptsache gesund? Das hören wir in diesen Tagen sehr oft. Aber es ist kein Satz aus der Bibel. Wie man das Leben gewinnt - und wie man es „verliert“, darüber spricht Jesus im Evangelium. Das ist sehr anspruchsvoll. Lassen wir uns von ihm ansprechen, der uns aus der Dunkelheit der Sünde ins Licht und zum Leben ruft.
Schwestern und Brüder! Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden. Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.
So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert.
Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.
Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
Predigt über Matthäus10, 37-42 bei den Augustinern am 27./28. Juni 2020 in der Reglerkirche
In der „Kleinen Sakramentenlehre“ des brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff gibt es das „Sakrament des Wasserbechers“: An diese Geschichte erinnerte ich mich, als wir am Dienstag in unserem Bibelkreis lasen: „Und wer einem dieser Kleinen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen.“ Ein Becher kalten Wassers ist nicht einfach nur Flüssigkeit. Am Mittelmeer muss es sorgfältig gekühlt sein oder aus einer Quelle kommen. Es ist die Labsal an sich, die viel Sorgfalt erfordert.
Leonardo Boff erzählt von einem Becher, der zur Familiengeschichte gehört, ein schon beschädigter Aluminiumbecher, aus dem alle elf Kinder ihren Durst löschten wie schon die Generationen davor. Er schreibt: Wer den Becher zum Munde führt, trinkt mehr, als nur Wasser. „Was man aufnimmt, ist vielmehr Frische, liebevolle Behaglichkeit, wohlwollendes Zutrauen.“ Nicht die Qualität des Wassers – das war zu Boffs Kindheit schmutziges Flusswasser mit viel Chlor – sondern die liebevolle Geste des angebotenen vollen Bechers macht das Außerordentliche aus.
Für Boff ist dieser Wasserbecher ein Sakrament. Er macht eine andere Wirklichkeit sichtbar, lebendig und erfahrbar. Der Wasserbecher muss von innen her gesehen werden – von außen ist er nur ein schäbiges Aluminiumgefäß. Boff schreibt: „Wer solche sakramentalen Dinge von innen her anschaut, entdeckt eine Spalte, durch die ein höheres Licht in sie hineinfällt. Das Licht beleuchtet die Dinge, macht sie transparent und durchsichtig.“1 Für den Glaubenden kann so ein Wasserbecher eine Tür zu Gott werden.
Auch in unserem Sonntagstext eröffnet die Geste des Wasserspendens eine Tür zum Reich Gottes. Wer einem Jünger Jesu, und ist er auch noch so gering und einflusslos, einen Becher kalten Wassers reicht, weist sich damit als Mitbürger des Gottesreiches aus.
Hier sind wir im Handumdrehen beim Kern: Unser Text erzählt von der Wegzehrung, die Jesus seinen Jüngern mitgibt, als er sie in die Welt schickt. Sie besteht aus Ermutigung und einer Lebensordnung. Aber Jesus schenkt den Seinigen auch klaren Wein ein, was sie in dieser Welt erwartet, wenn sie zu ihm halten: Vom Kreuz redet er zu ihnen, vom Verlust des Lebens, von der Nachrangigkeit der eigenen Familie. Vom Lohn der Propheten und der Gerechten: Das irdische Schicksal der Propheten ist furchteinflößend. Ob Johannes der Täufer, Ezechiel, Hosea oder Jona: keiner von ihnen hat sich um seinen Auftrag gerissen. Auch die Gerechten Gottes sind nicht um ihr Schicksal zu beneiden. Denken wir an den gottesfürchtigen Naboth, der ermordet wurde, weil er seinen Weinberg für unverkäuflich hielt, oder an den leidenden Gottesknecht bei Jesaja.
Jesus schickt die Seinen in eine Welt, die sie nicht freundlich aufnehmen wird. Mit seiner Botschaft werden sie zum Ärgernis werden, zum Skandalon: „Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert“, warnt er sie – (dieser Vers wurde in unserer Perikope ausgelassen). Wo sie auftauchen, wird es Streit geben. „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich“, sagt Jesus an anderer Stelle (Mt 12,30).
Doch die Ausgesandten sind Bürgerinnen und Bürger einer anderen Welt, in der eine andere Ordnung gilt. Dort haben die das Sagen, die hierzulande die Geringsten sind. Die Sanftmütigen und Anwältinnen der Gerechtigkeit, die Friedensstifter und Wahrheitsliebenden erwerben die Bürgerwürde für das Gottesreich.
Bürgerwürde kommt eigentlich aus der Politik2 und bezeichnet eine besondere Tugend. Bürgerwürde besitzt, wer sich für das Gemeinwesen einsetzt und loyal gegenüber seiner Verfassung ist.
In unserem Predigttext sagt Jesus dreimal: wer das und das nicht tut, ist meiner nicht wert – oder würdig. Er spricht von der Reich-Gottes-Bürgerwürde. Diese Würde ist an ein Handeln gebunden. Sie wird denen verliehen, die Jesus nachfolgen. Sie kann nicht selbst erworben, aber aufs Spiel gesetzt werden.
Sie muss sich bewähren: „Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert.“ Würdig ist, wer Nachfolge so ernst nimmt, dass er bereit ist, einen Preis zu zahlen, wenn es darauf ankommt.
Würdig ist, wer Jesus, seiner Botschaft und seiner Ordnung gegenüber unbedingt loyal ist. Damit haben alle Christen und Christinnen, wenn man so will, eine "doppelte Staatsbürgerschaft": gegenüber der Ordnung Christi und gegenüber den Ordnungen, die hier auf Erden das Zusammenleben der Menschen ermöglichen. Daraus ergibt sich eine Verpflichtung zur Loyalität nach zwei Richtungen. Das kann zu Konflikten führen, zum Beispiel innerhalb der Familie. Diese Worte klingen in unseren Ohren fast anstößig:
„Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“
Noch schärfer formuliert es Jesus in seiner Rede, die aus der Perikopenordnung ausgespart wurde: „Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.“
Vielen von uns kennen solche Zerreißproben unter vertrauten und einander ans Herz gewachsenen Menschen. Gerade in diesen Monaten machen viele damit schmerzhafte Erfahrungen. Risse tun sich auf, wenn plötzlich Überzeugungen und Haltungen gegeneinander stehen und Freundschaft, Vertrautheit und Verbundenheit bedrohen. Plötzlich muss ich entscheiden: Schweige ich um des lieben Friedens willen? Gebe ich klein bei? Oder setze ich die Freundschaft, das Band zum eigenen Kind, zur Schwester, zum Onkel aufs Spiel? Immer mal – zum Glück nicht alltäglich – geraten wir in Situationen, die kein „Sowohl als auch“ zulassen, sondern nur ein "Entweder – Oder" / "Ganz oder gar nicht". Zum Beispiel, wenn ich das eigene Gewissen verraten soll. Oder wenn ich merke: Wenn ich hier noch einen Schritt weitergehe, bin ich nicht mehr ich selbst.
Martin Luther geriet in einen solchen Konflikt, als er sich entschied, Augustinermönch zu werden. Er traf eine Entscheidung gegen seinen Vater, in dessen Augen gegen das 4. Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren! 16 Jahre später schreibt Luther von der Wartburg aus an seinen Vater:
„Im Übrigen hat der, welcher mich herausgezogen hat, ein größeres Recht über mich als Du. Wie Du siehst, hat er mich … zum wahren Gottesdienst bestellt. Denn wer könnte wohl daran zweifeln, dass ich im Dienste des Wortes stehe? Und das ist wahrlich ein Dienst, vor dem sich die Autorität der Eltern beugen muss. Christus sagt (Mt 10, 37): »Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist mein nicht wert.« Nicht, dass durch dieses Wort die Autorität der Eltern entleert würde. … Aber wenn die Berufung und die Autorität der Eltern und die Christie inander widerstreiten, dann soll allein die Autorität Christi gelten.“3
Es wäre ein Missverständnis zu meinen, wir sollen Eltern, Geschwister, Kinder nicht lieben. Das wird hier gar nicht berührt. Die Familie als unverzichtbare und beschützenswerte Institution gehört in unsere Welt. Hannah Arendt schreibt: „Familien werden gegründet als Unterkünfte und feste Burgen in einer unwirtlichen, fremdartigen Welt, in die man Verwandtschaft tragen möchte.“4
Aber wir können in Loyalitätskonflikte zwischen unseren zwei Bürgerschaften geraten, der in dieser Welt und der des Reiches Gottes. Dann müssen wir uns entscheiden.
Wer sich Jesu wert und würdig erweisen will, für den dürfen die Sicherheiten in der Welt nicht das allerhöchste und wichtigste sein.
Das ist leicht gesagt! Und schwer getan! Wir erleben gerade, wie sich Gewissheiten auflösen und Sicherheiten schwinden; wie die weiche Kuscheldecke, die uns das Leben in der westlichen Welt angenehm macht, Löcher bekommt, durchsichtig wird. Nach und nach sehen wir deutlicher, wer den Preis dafür zahlen muss, dass uns fast alles zur Verfügung steht, was wir begehren. „Du musst Dein Leben ändern“ hieß ein Buch, das vor einigen Jahren Bestseller eines Philosophen war. Ich vermute, wenn ihn ein Theologe geschrieben hätte, hätte er nicht so viel Furore gemacht. Ausgerechnet Sloterdijk macht deutlich, dass die christliche Religion ihren Kern verfehlt, wenn sie zum Wellnessprogramm wird.
So erhält der folgende Satz eine beunruhigende Aktualität: „Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.“
Wir sind noch mitten inder Debatte darüber, was in unserer Gesellschaft bei Entscheidungen derzeit ganz oben steht: Die Erhaltung der physischen Existenz? Die Sehnsucht des Menschen nach Beziehung? Das dringende Bedürfnis, einen Seelsorger /eine Seelsorgerin und andere Ratgebende zur Seite zu haben, wenn es um Leben oder Tod, oder auch sonst ums Eingemachte geht?
Vor zwei Monaten ging einAufschrei der Empörung durch das Land, als ein 78jähriger Politiker sagte: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig.“5 Wir ahnen mittlerweile, was uns diese Absolutsetzung des physischen Lebens kostet. An dieser Stelle dürfen wir nicht weg sehen.
In unserem Bibeltext steht für „Leben“ das griechische Wort „Psyche“: In der Sprache Jesu gehört Seele untrennbar zur Ruach, dem Atem Gottes, der den Erdkloß Adam zum Leben erweckte. Wer dem reinen Überleben im Diesseits alles unterordnet, verliert diesen Gottesbezug seiner Seele. Wer in seiner Seele die Tür zum Gottesreich offen lässt, ist bei Gott aufgehoben.
Unsere Bürgerschaft im Reich Gottes hat Auswirkungen auf unser ganzes Leben. Das ist eine ungeheure Zumutung, der wir allein nicht gewachsen sind.
Deshalb weist Jesus die Jünger an, sich gegenseitig und den Seinigen eine Heimstatt zu geben.
„Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf,
und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. [...]
Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – Amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.“
Sollen wir also nur die Unsrigen freundlich aufnehmen? Da gibt es eine klare Ansage in Matthäus 25:
„Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Jeder, der bei uns eine Heimstatt sucht, könnte ein Prophet sein, ein Gerechter, einer von diesen Kleinsten oder Jesus selbst. In der Gastfreundschaft erweist sich, ob wir Jesu würdig sind. Der Lohn ist die Würde, die uns zu Mitbürgerinnen und –bürgern des Gottesreiches macht.
Gastfreundschaft ist ein Sakrament, denn sie öffnet eine Tür zum Himmel. Ich wiederhole noch einmal Leonardo Boff: „Wer solche sakramentalen Dinge von innen her anschaut, entdeckt eine Spalte, durch die ein höheres Licht in sie hineinfällt. Das Licht beleuchtet die Dinge, macht sie transparent und durchsichtig.“
Lasst uns Gott bitten, dass wir bei aller Diesseitigkeit unseres Lebens und Strebens die Sehnsucht nach dieser Tür zur anderen Welt lebendig halten können. Amen.
1 Leonardo Boff: Kleine Sakramentenlehre, Patmos-Verlag Ostfildern 2010, S. 21; 24.
2 Wieder ins Leben geholt von Charles Taylor, https://www.iwm.at/closedbutacitve/weekly-focus/kommunitarismus/wieviel-gemeinschaft-braucht-die-demokratie-2/
3 Martin Luther: Brief an seinen Vater Hans Luther (21. November 1521). Martin Luther: Ges. Werke, S. 1627, (vgl. Luther-W Bd. 2, S. 327-328) Vandenhoeck und Ruprecht, http://www.digitale-bibliothek.de/band63.htm
4 Hannah Arendt, Ursula Ludz (Hg.) Denktagebuch,New York, München 2002, S. 16, 1950
5 https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-news-deutschland-1.4828033
Dorothea Höck